Logo Psychoonkologie-Online

Bei Krebs ist es
so wichtig,
nicht allein
zu sein!

Was belastet Ihr 12- bis 16-jähriges Kind?

Wenn Sie in diesem Fallvideo Verhaltensweisen oder Gefühlslagen Ihres Kindes wiedererkennen, sehen Sie sich bitte im Anschluss den “Expertenrat” hierzu an. Wir empfehlen Ihnen, wenn Sie ein Kind in dieser Altersgruppe haben, den Expertenrat in jedem Fall anzuhören, da wichtige Ratschläge zum Umgang mit Kindern dieser Altersgruppe gegeben werden.

Eltern mit Krebs: Tipps im Umgang mit 12- bis 16-jährigen Kindern

Was charakterisiert diese Altersgruppe beim Umgang mit der Krebserkrankung ihrer Eltern?

  • Pubertät: Jugendliche zwischen 12-21 Jahren befinden sich in einer veränderungsdynamischen Phase und mitten in der Pubertät. Sie sind keine Kinder, und noch keine Erwachsene. Dies ist eine labile Übergangsphase und bringt für die Jugendlichen viel Neues mit sich. Die Erkrankung eines Elternteils in dieser Zeit, in der die Jugendlichen sehr vulnerabel sind, kann sehr belastend sein.
  • Parentifizierung (Umkehr der Eltern-Kind-Rolle): Jugendliche sind in der Regel bereit, Verantwortung für den kranken Elternteil und die ganze Familie zu übernehmen. Dabei kann es vorkommen, dass sie sich aufgefordert und verpflichtet fühlen, eine nicht-kindgerechte „Eltern-Funktion“ zu übernehmen. Es sind meist die Töchter, die verstärkt Rollen und Aufgaben in der Familie übernehmen und sich damit eher überfordern, zu Jungen gibt es hierzu vergleichsweise wenige Studien.
  • Autonomie: Eine wichtige Aufgabe des Erwachsenwerdens besteht in der Lösung von der Familie und im  Aufbau eines eigenständigen Lebens. Studien konnten zeigen, dass Jugendliche zu Schuldgefühlen neigen und ihr Wunsch auf eigenen Beinen zu stehen und gleichzeitig  für  ihre erkrankten Eltern da sein zu sein, kann sie hin- und herreißen.
  • Wut-Schuld: Jugendliche sind in einer Phase, in der sie mal mit ihnen streiten. Die Wut auf die Krankheit oder auch der alltägliche Ärger auf die Eltern wird von den Jugendlichen oft nicht offen angesprochen – aus Rücksicht. Möglicherweise fressen sie so den Ärger in sich herein.
  • Ängste im Jugendalter: Jugendliche beschäftigen sich mit Krankheitsursachen und der Prognose. Dies kann zu Ängsten führen, auch zu erkranken. Vor allem, wenn sie nicht über die Erkrankung informiert wurden, können sich Vorurteile breit machen.